• Sa, 15.02.14

 

20140308-0000-VVN-Gedenkstunde Stolberg Romadenkmal

Ma Bistar! - Vergesse nicht!


Am 2. März 1943 wurden 37 Roma aus Stolberg deportiert und ermordet.

Wir erinnerten in diesem Jahr an sie am 8. März 2014 um 14.30 Uhr auf dem Gustav-Wassilkowitsch-Platz (Hbf Stolberg).

 

 


 

Veranstaltung am 08.03.2014 am Hauptbahnhof Stolberg

zum Gedenken an die deportierten Sinti und Roma aus Stolberg


Auch aus unserer Stadt sind vor 71 Jahren 37 Menschen, vor allem auch viele Kinder, weggeschafft und getötet worden, nur, weil sie den Sinti und Roma angehörten. Da wir uns in Deutsch mit dem Jugendbuch „Damals war es Friedrich“ auseinander gesetzt hatten, sprach uns das Thema als Klasse an. Menschen werden ausgegrenzt, nur weil andere glauben, sie seien anders. Dies gefällt uns gar nicht und so haben wir spontan zugesagt, als wir über Frau Titz durch Frau Lange-Rehberg gefragt wurden, ob wir uns vorstellen könnten, auf der Gedenkveranstaltung etwas beizutragen zum Thema „Ausgrenzung“.

Mit unserer „Spielidee“, verschiedenfarbigen Bechern und schwarzen, sowie einigen weißen und grünen T-Shirts trafen wir uns mit den anderen Menschen, die der Deportierten gedenken wollten, am Hauptbahnhof in Stolberg. Dort wurde ein neues Denkmal errichtet, um an die Sinti und Roma zu erinnern, die von dort abtransportiert wurden in Vernichtungslager. Auf diesem Stein steht: „Ma bistar“ – Vergesst uns nicht!

Nach der Begrüßung durch die Organisatoren der Veranstaltung und die stellvertretende Bürgermeisterin Frau Krings haben wir unsere Spielidee vorgespielt. Dazu saßen einige von uns in einem großen Kreis. Mit den Bechern und durch Klatschen haben wir einen bestimmten Rhythmus geschlagen. Ein Mitschüler, der ein andersfarbiges T-Shirt anhatte, schaute sich das Ganze an und wollte einfach mitmachen, aber zwei Leute von außen geben ihm zu verstehen, dass er das nicht darf. Er geht wieder. Ein anderer gesellt sich zu der Gruppe und kann offensichtlich das Spiel nicht und wird deshalb  von den anderen vertrieben. Dies waren zwei Beispiele von Ausgrenzung. Im einen Fall wurde jemand ausgegrenzt, weil er anders aussah. Im zweiten Fall wurde jemand ausgegrenzt, weil er etwas nicht konnte. Dies wollten wir so aber nicht stehen lassen, also haben die Mitglieder der Gruppe die Ausgegrenzten zum Schluss zurück in die Gruppe geholt.

Danach wurden noch Informationen vorgelesen über das Leben der Sinti und Roma heute. Auch heute müssen sie in vielen Ländern noch Ausgrenzungen erfahren.

Die Klasse von Frau Titz hatte einen ergreifenden Brief an die Sinti- und Romakinder geschrieben, den David und Hediye vorlasen. Wir hielten die Bilder dieser Kinder in den Händen. Diese Bilder sahen aus, als wären sie erst vor wenigen Wochen aufgenommen. Deshalb ging uns das alles sehr nah, wie wohl auch den anderen Besuchern der Veranstaltung.

Eine Schülerin der Gesamtschule Aachen-Laurensberg, die zu den Romanes gehört, sowie der Rektor erzählten von einer Fahrt nach Auschwitz und den Erlebnissen, die sie dort gemacht hatten.

Umrahmt wurde die Veranstaltung durch zahlreiche Lieder. Zu Beginn wurde „Leben“ von der Musikgruppe Pur gespielt, zwischendrin das Lied „Wir sind die Roma-Kinder“ von Baxtale Terne, einem Romachor aus Köln und zum Schluss erklang das „Auschwitz-Lied“, während alle Teilnehmer der Veranstaltung zum Gedenken an die Deportierten eine Nelke am Mahnmal niederlegten.

Sandy und Rima

 


 

Programmablauf

 

Intro: Pur "Leben" (Auszug)

1. Begrüßung / Einleitung (Ralf Dallmann)

2. Ansprache der stellvertretenden Bürgermeisterin Frau Käthe Krings

3. Musikbeitrag der Klasse 7 der Hauptschule Kogelshäuserstraße (Begleitung Christine Radermacher)

4. Vortrag: Geduldet, aber diskriminiert: Die Stolberger Roma in den Jahrzehnten vor ihrer Deportation (Kaja Lange-Rehberg)

5. Musikbeitrag: Wir sind die Romakinder

6. Unser Brief an die Roma-Kinder - Vortrag der Klasse 9 der Hauptschule Kogelshäuserstraße (Begleitung Claudia Titz)

7. Wie wir Auschwitz erlebten - Beitrag der Heinrich-Heine-Gesamtschule, Aachen-Laurensberg (Begleitung Schulleiter Stephan Saffer)

8. Vortrag: Politik gegen Sinti und Roma (Udo Beitzel)

9. Niederlegung von roten Nelken um das Mahnmal durch Teilnehmer, mit Musikbegleitung (Auschwitz-Lied)

 


 

Einleitung: Ralf Dallmann

 

Sehr geehrte Damen und Herren, wir hörten gerade „Leben“ der Gruppe Pur.

Im Namen der der „Gruppe Z“, der „VVN-BdA Aachen“, möchte ich Sie ganz herzlich zum Gedenken an 37 Stolberger, die vor 71 Jahren deportiert und ermordet wurden weil sie der Ethnie der Roma angehörten, begrüßen.

 

Wir begrüßen die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Stolberg Frau Käthe Krings, die Vertreter und Vertreterinnen der demokratischen Parteien und nicht zuletzt die Schülerinnen und Schüler der Kogelshäuserschule, Stolberg und der Heinrich-Heine-Gesamtschule, Aachen-Laurensberg die mit uns an dieser Gedenkstunde teilnehmen und sie mit gestalten.

 

Mit diesem Gedenken, für 17 Erwachsene und 20 Kinder, hier am Mahnmal, wollen wir die Erinnerung daran wach halten, dass vor 71 Jahren, am 2. März 1943, diese 37 Menschen, von den Nazis nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden weil sie nicht in ihr rassen-ideologisches Weltbild passten und diese sie für minderwertiges Leben ansahen.

Ermordet wurden ca. 500.000 Menschen, weil sie Sinti und Roma waren. Ein Wachhalten der Erinnerung und ein Gedenken scheinen um so notwendiger, als wieder Menschen, nicht zuletzt Sinti und Roma, die vor Armut, Krieg, Verfolgung und Diskriminierung bei uns Schutzsuchen diffamiert, geschmäht, misshandelt werden. Selbst vor Mord schreckt man nicht mehr zurück! In Deutschland und in ganz Europa. Dazu werden wir später noch mehr hören.

 


 

Beitrag: Kaja Lange-Rehberg

 

Geduldet, aber diskriminiert: Die Stolberger Roma in den Jahrzehnten vor ihrer Deportation

Wieder sind heute Flüchtlingsströme unterwegs, zum Teil sind es auch wieder Roma, die ihre bisherigen Wohngebiete verlassen müssen.

Da wir heute der von den Nazis ermordeten Roma gedenken wollen, lassen Sie uns einen kurzen Blick werfen auf das, was ihnen damals angetan wurde lange schon vor den Nazis, was sie erleiden mussten bis zu jenem 02.03.1943, der ihr Ende bedeutete.

Auch die Stolberger Roma waren Flüchtlinge und zwar aus dem Osmanischen Reich des 19. Jahrhunderts; sie kamen dort aus dem Nordwesten, wahrscheinlich aus Bosnien. Die Balkankriege und der 1. Weltkrieg waren wohl die Ursache für ihre Flucht ins Deutsche Reich, wo sie dann im äußersten Westen ihren Wohnsitz nahmen. Am Rand und auf dem öden Heidegebiet zwischen den beiden Industriestädten Stolberg und Eschweiler kauften sie im Jahr 1925 Land und 2 gegenüber liegende

Häuser, die sie zum größten Teil billig vermieteten.

Dort waren sie aber nicht oft anzutreffen, denn sie hatten einen Zirkus und Wagen, mit denen sie durch ganz Deutschland zogen. Einmal im Jahr kehrten sie zu ihren Wohnsitzen zurück um Geschäfte zu erledigen.

Ab 1927 mehrten sich die Schikanen gegen die Roma. Es begann mit dem allgemeinen Verbot des Berliner Polizeipräsidenten, mit Bären herumzuziehen. Seither sprach man offiziell von den Zirkusleuten als „Bärentreiberbanden“.

Im selben Jahr wurden ihre gültigen Legitimitätspapiere eingezogen und durch Fremdenpässe ersetzt, die jährlich verlängert und mit Aufenthaltserlaubnis versehen werden mussten.

Die Kriminalisierung wurde fortgesetzt, indem man die Roma erkennungsdienstlich behandelte. Die Kriminalpolizei ließ Fingerabdrücke nehmen und Fotos machen.

Als dann die Nazis an der Macht waren, heizten sie das Misstrauen gegen die Roma noch mehr an und schränkten ihre Rechte immer weiter ein. Noch konnten sie weiter mit ihrem Zirkus umherziehen, weil sie als „Türken“ galten, und mit der Türkei war Deutschland befreundet, aber wie lange würde sie diese Bezeichnung noch schützen?

Im Jahre 1938 schließlich – die Nazis herrschten schon 5 Jahre lang – wurden die Roma gezwungen, ihren Zirkus aufzugeben. Seither lebten sie nur noch in ihren Häusern und einigen Wohnwagen auf den Grundstücken in Stolberg und arbeiteten von da an in den Fabriken der Stadt.

Sie wurden jedoch weiterhin beobachtet und mussten sich regelmäßig bei der Polizei melden.

Die Roma-Familien erhielten 1940 Besuch von einem Dr. Würth vom Rassehygieneinstitut aus Berlin, der sie und ihre Kinder von allenSeiten fotografierte, Nasen und Augen extra, die Haarfarbe wurde bestimmt, sie wurden vermessen und zu ihrer Abstammung verhört. Der Staat gab viel Geld aus für diese demütigenden Überprüfungen unschuldiger Menschen. Dr Würth benutzte sogar die neue Farbfotografie und stellte komplette Stammbäume mit Fotos her. Warum das Ganze? Man wollte beweisen, dass sie weniger Türken als „Zigeuner“ waren, mit bitteren Folgen, wie sich bald herausstellen würde.

Seit 1942 mussten sie sich von der übrigen Bevölkerung fernhalten; Umgang mit „Zigeunern“ galt als Rassenschande.

Im Dezember 1942 dann ordnete Himmler die sofortige Einweisung von Sinti und Roma ins KZ Auschwitz an mit dem Ziel, sich ihrer zu entledigen.

So wurden sie am 2.03.1943 in einen Zug verfrachtet, wurden ohne Nahrung 5 Tage lang durch Deutschland und das besetzte Polen transportiert bis nach Auschwitz, wo sie im Lager Birkenau die letzten qualvollen Monate ihres Lebens verbrachten, wo sie teilweise als medizinische Versuchsobjekte missbraucht und bis zum August 1944 alle ermordet wurden.

Eine verbrecherische Diktatur hat 500.000 Roma und Sinti getötet; wir können nicht zulassen, dass Rassisten heute wieder versuchen, die Bevölkerung gegen Roma- und Sintiflüchtlinge aufzuhetzen, ja, das Leben dieser Menschen bedrohen, sonst sind wir nicht besser als diejenigen, die damals weggeschaut haben.

 

Roma-Flüchtlinge….heute

Mittlerweile werden Roma in Europa wieder abgelehnt, diskriminiert und sind von rassistischer Gewalt betroffen, in Osteuropa, aber auch in Italien und Frankreich. In Rumänien werden sie bedroht und gezwungen in von Mauern umgebenen Siedlungen, teils ohne Wasser und Strom, zu leben, in Bulgarien sperrt man sie in Ghettos außerhalb der Stadt, in Ungarn greift eine Art Polizei sie an, Morde werden verübt.

Sie fliehen aus Angst und Not dahin, wo die Grenzen jetzt für sie offen sind und wo sie auf Arbeit und gleiches Recht für alle hoffen, auch zu uns nach Deutschland.

Und was erwartet sie hier ?

Die ersten, die sofort zur Stelle sind, sind die Rechtsextremen, die mit ihren Plakaten gegen den Zuzug von Roma hetzen: „Geld für Oma statt für Sinti und Roma.“ Aber sie nehmen auch die deutschen „Wutbürger“ mit.

Jeder vierte Deutsche will, dass Roma aus deutschen Innenstädten verbannt werden sollten. Viele glauben, dass die Roma nur kommen, um Sozialleistungen zu missbrauchen und wollen ihnen statt Geld nur Sachleistungen in die Hand geben. Es gibt sogar Politiker, die empfehlen, von den Roma Fingerabdrücke zu nehmen: so macht man – wie zur Nazizeit – Kriminelle aus ihnen. In der letzten Zeit kommt es immer häufiger zu Übergriffen gegen Flüchtlingsheime, sogar zu mehreren Brandanschlägen, die sich auch gegen Roma richten.

Viele demonstrieren dagegen, aber die Allgemeinheit in Deutschland nimmt die Roma nicht in Schutz. Wenn wir aber die Grund- und Menschenrechte für uns hier haben wollen, so müssen wir sie allen zugestehen und uns dafür auch einsetzen.

 


 

Beitrag der SchülerInnen der Hauptschule Kogelshäuserstraße

 

1942 erinnern sich die Zeitzeugen Wilhelm und Agnes. Johan Lassisch spricht diese Erinnerungen aus.

(aus: Plakate von Kaja Lange-Rehberg)

 

Meine älteren Geschwister Vettern und Cousinen gehen in die Volksschule in der Schulstraße.

Ebenso die jüngeren Kinder von Onkel Mitar von gegenüber und die Enkelin von Onkel Mitar, die Maria Todorowitsch.

Wenn die Kinder alle von der Schule nach Hause kommen, sehe ich sie schon von Weitem, denn ich stehe ja oft an der Straße.

Immer wieder sehe ich dann, dass der Stefan, also der Sohn von Onkel Mitar Markowitsch, weint.

Dann weiß ich, das andere Kinder – nicht unsere – ihn wieder beleidigt oder geschlagen haben.

Neulich hat er sehr geblutet.

Mein Bruder hat mir erzählt, dass Jungen aus seiner Klasse dem Stefan einen Stein mitten ins Gesicht geworfen haben.

Aber geholfen hat ihm niemand, nicht mal der Klassenlehrer.

Und warum? Ich verstehe das nicht. Sind wir denn keine Menschen?

 

Leider darf ich nicht auf die andere Straßenseite in die Heide.

Ich bin noch zu jung, sagt meine Mutter.

Dort kämpfen aber nachmittags die Jungen.

Das sind die Jungen aus der Steinfurt gegen die Jungen aus der Velau. Unsere gehören nicht dazu.

Wenn die Jungen aus der Steinfurt Verstärkung brauchen, holen sie sich unsere Jungs dazu.

Dafür sind wir dann gut genug.

Sonst dürfen und wollen sie nicht mit uns spielen!

An Euch, die ermordeten Kinder aus Stolberg.

Wir finden es schrecklich, dass so viele unschuldige Kinder ermordet wurden.

Und ihr, die Kinder der Roma-Familien aus Stolberg, seid einige dieser ermordeten Kinder gewesen.

Ihr ward noch so jung.

Wir finden es so grausam, dass ihr aus eurem Leben gerissen wurdet.

 

Und warum?

Nur weil ihr Roma ward und angeblich minderwertig.

Dabei ward ihr unschuldig. Einfach nur Kinder wie wir auch.

Und auch bevor man euch wegbrachte, ging es euch nicht gut.

Wir haben gehört, dass der kleine Stefan oft geschlagen wurde und immer geweint hat, als er aus der Schule kam.

Sie haben ihm sogar einen Stein an den Kopf geworfen.

 

Das tut uns sehr leid!

 

Es ist nicht fair und völlig falsch, Menschen wegen ihres Menschseins zu verachten.

Jeder soll so sein dürfen, wie er ist. Jeder verdient Respekt!

Heute könntet ihr Großeltern sein und Enkel in unserem Alter haben.

Wenn wir darüber nachdenken, wird uns jetzt bewusst, dass wir mit dem zufrieden sein sollten, was wir heute hier haben.

Deshalb sind wir hier. Wir wollen an euch denken und an euch erinnern.

 

Hediye, Daniel, Mark, David

 

HP der KSN: http://www.kogelstreetnews.de/index.php/ksn-gegenextremismus/gegenwart


Am Ende wurden Rosen um das Denkmal herum ausgelegt.


1234567

2014-03-08 Ma Bistar 01

Zeitungsartikel zum Thema

 

2014-03-10 Ma Bistar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Beitrag: Udo Beitzel

 

Politik gegen Sinti und Roma In sozialen Netzwerken wie Facebook organisieren Nazis die Hetze gegen Flüchtlingsunterkünfte. In Duisburg und Berlin Hellersdorf erlebten wir wie gut dies funktioniert. Aber auch anderswo gelingt dies, denn in diesem Jahr (2014) gab es schon 21 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte, ein Papier zu den Angriffen haben wir hierausgelegt. (1) "Nazis und Rassisten haben im vergangenen Jahr massiv vor Flüchtlingsunterkünften gehetzt und drohen allmählich eine Pogromstimmung heraufzuschwören", warnt die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE angesichts der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion zu Protesten und Übergriffen vor Flüchtlingsunterkünften. Dazu tragen auch Politiker der sogenannten Mitte bei. Als Maßnahme gegen Ausdrücke wie ,,Armutszuwanderung“ und ,,Sozialtourismus“ ,die auch von Spitzenpolitikern kommen ,setzt die Bundesregierung eine Kommission ein , aber es kommt kein Wort der Kritik an Seehofer und andere Politiker, die als Stichwortgeber für Neonazis dienen. Ein Ressortentwurf des Bundesinnenministeriums, der sich aus dem Koalitionsvertrag ergibt, wird zur Massenabschiebung von Sinti und Roma führen. Auch dazu haben wir die Pressemitteilung von Ulla Jelpke, Innenpolitische Sprecherin von Die Linke (2), sowie eine Pressemitteilung von Komitee für Grundrechte und Demokratie ausgelegt. (3)

 

Die Hetze gegen Sinti und Roma gibt es europaweit. Z.B.

 

Frankreich: (KW 10/2014) Roma werden in Paris mit Säure angegriffen, Kinder von Sinti und Roma werden auf dem Schulweg von ihren Freunde getrennt, um mit ihrer Familie abgeschoben zu werden.

Ein Kandidat der Front-National-Liste ,,spielt“ mit der Idee Roma in Lagern zu ,,konzentrieren“.

 

Griechenland : Einer Familie wird ihr blondes Kind abgenommen, weil es keine blonden Sinti und Roma gibt.

 

Italien: Die Unterkünfte für Sinti und Roma sind nach EU-Ansicht menschenunwürdig.

 

Schweden: Asylsuchende werden bei der Einreise erkennungsdienstlich erfasst , diesem Beispiel soll auch Deutschland folgen, zumindest denken einige Politiker laut da drüber nach.

 

In Ungarn werden Kinder von Sinti und Roma in Behinderten Schulen gesteckt , an manchen Orten dürfen Romakinder am Schwimmuntericht nicht teilnehmen,weil sie ,,das Wasser verschmutzen“, in Roma Ghettos mit Häusern ohne Wasseranschluss wurden letzten Sommer öffentliche Brunnen gesperrt, um den ,,übermäßigen Wasserverbrauch“ einzudämmen.

Die Auszahlung von Sozialhilfe wird seid 2012 an den Zwang zu gemeinnütziger Arbeit und Ordnungskontrollen in Wohnungen geknüpft, was auch zu Zwangsumzug führen kann.

 

In der Europäischen Kulturhauptstadt von 2013 Kosice in der Slowakei wird ein Stadtteil das für Roma gebaut wurde, abgerissen. Die Bewohner werden in noch unwirtlichere Waldunterkünfte abgedrängt, während an der Grenze zur ,,weißen“ Siedlungen eine Mauer entsteht. EU Gelder für die Kulturhauptstadt wurden gut angelegt, nur nicht für die Integration von Roma. So ist das aber mit den Fördergelder aus EU-Töpfen für die Integration von Sinti und Roma in der gesamten EU, sie werden nur zum Teil abgerufen.

 

Fazit der Politik: Ausgrenzen ist einfacher als Integration.

 

(1)http://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/news/meldung/rechte-hetze-gegen-fluechtlinge-eine-chronik-der-gewalt-2014-03

(2)http://www.ulla-jelpke.de/news_detail.php?newsid=2870

(3)http://www.grundrechtekomitee.de/node/619

 


Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Gruppe Z.