• Fr, 26.12.14

 

 

Flucht – damals und heute.

 

Mahnwache zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 09.11.1938.

 


 

12 2014GedenkenReichspogromnachtFlucht01

 

 

Auf den Fotos könnt ihr die Mahnwache sehen.

 

Dort könnt ihr auch die Texte lesen von den Menschen, die jetzt unter uns leben.

 

 

 


 

Wir haben uns am Sonntag, dem 08.11.2014, am ehemaligen jüdischen Bethaus getroffen um diesen Tag zu würdigen. Der Gedanke, der das Heute und das Damals verbindet ist die Flucht. Damals sind Menschen aus Deutschland geflohen. Heute fliehen immer noch Menschen aus vielen Ländern der Welt. Damals haben andere den Flüchtlingen aus Deutschland geholfen. Heute können wir ein bisschen davon zurückgeben.

 

In den Wochen vor der Mahnwache war Frau Lange-Rehberg von der Gruppe Z bei uns in der Schule. Sie hat unserer AG von den Menschen damals in Stolberg erzählt und auch von der Idee mit der Tür.

Eine Tür kann offen oder zu sein. Sie ist wie eine Grenze. Heute stehen viele Menschen vor den verschlossenen Türen Europas. Sie sind in Not. Sie suchen ein besseres Leben für sich und ihre Familien. Viele versuchen mit kleinen Booten über das Meer zu kommen. Viele ertrinken dabei. Und das ist so, weil Europa die Tür zuschließt.

 

Viele Kinder in unserer Schule haben ihre Wurzeln in anderen Ländern. Wie sie oder ihre Eltern nach Deutschland kamen ist sehr unterschiedlich. Ein großer Teil wurde hier geboren. Andere kamen, weil ihre Eltern hier Arbeiten wollen. Sie kommen oft aus Ländern der Europäischen Union, z.B. Polen, Spanien, Italien, Griechenland, Bulgarien oder Rumänien. In der EU sind die Grenzen offen und man kann leben wo man möchte.

Aber es gibt auch Familien, in deren Heimat Krieg ist und die deswegen geflohen sind. Gerade jetzt kommen viele Menschen aus Syrien, da sie dort zum Beispiel wegen ihrer Religion verfolgt werden. Aber auch aus Afrika fliehen viele hierher, wenn in ihrem Land eine Diktatur ist oder es zu wenig zu essen gibt. Es gibt sogar Kinder, die sind ganz alleine hierher kamen. Man nennt sie „unbegleitete Flüchtlinge“. Die Familien und vor allem die Kinder haben eine sehr, sehr harte Zeit hinter sich.

 

Wir haben Kinder gefragt, ob sie uns ihre Geschichte erzählen wollen. Es gab Kinder, die wollten das nicht. Das können wir gut verstehen. Die Geschichten der Kinder, die uns berichtet haben, haben wir am Gedenktag vorgelesen. Das ging uns ganz schön unter die Haut!

 

Ralf Dallmann, dass ist der Mann mit der roten Jacke und dem Hut, gehört auch zur Gruppe Z. Er hat zwei Gedichte vorgelesen, die Menschen in der Nazi-Zeit geschrieben haben. Sie könnten aber auch von heute sein!

 

Bürgermeister Dr. Tim Grüttemeier sagte in seiner Rede: „Der Blick auf dieses Haus und die Namen der Opfer ermahnen uns, das so etwas nie wieder passieren darf!“

 

Die Kerzen am Ende erinnern an die aus Stolberg Vertriebenen und Ermordeten.

 

Mit der Tür wollen wir zeigen, dass die Menschen, die heute zu uns fliehen, bei uns willkommen sind.

 

Sandy und Jasmin

 

 

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