Ordensburg Vogelsang | KogelStreetNews

Mo, 09.06.14

Besuch der ehemaligen Ordensburg Vogelsang

NS-Ordensburgen

Als die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland Einzug hielt, wurden zwischen 1934 und 1936 drei Ausbildungsstätten unter der Bezeichnung „Ordensburg“ oder „Schulungsburg“ als Ausbildungsstätte für zukünftiges Führungspersonal (Kader) der NSDAP errichtet.

Die Ordensburgen waren keine umfunktionierten mittelalterlichen Burgen, sondern Neubauten – eine Mischung aus Kaserne, Burg und Kloster. Es wurden zwei Ordensburgen vom Kölner Architekt Clemens Klotz gebaut und anschließend in Betrieb genommen: Vogelsang in der Eifel und Krössinsee (auch Grössinsee) in Pommern. Die dritte in Betrieb genommene Ordensburg wurde in Sonthofen im Allgäu vom Architekten Hermann Giesler geplant. Sie wird heute als Generaloberst-Beck-Kaserne von der Bundeswehr genutzt. Darüber hinaus plante der Architekt Clemens Klotz eine weitere Ordensburg Marienburg bei Danzig, die jedoch nicht verwirklicht wurde.

In den Ordensburgen wurde die Elite der Nazis ausgebildet. Man nannte sie auch „Junker“. Alfred Rosenberg war derjenige, der die Hochschule der NSDP plante.

Die Ordensjunker, die für die Schulung zugelassen wurden, sollten sich schon in der NSDAP bewährt haben und zwischen 25 und 30 Jahre alt sein. Anschließend wurden sie zunächst in drei bzw. später in viereinhalb Jahren als Partei- und Verwaltungsführer in einzelnen Ordensburgen ausgebildet.

Ordensjunker, die zu den skrupellosesten und fanatischsten Führern gerechnet wurden, nahmen anschließend im Osten führende Stellung in der deutschen Zivilverwaltung ein (etwa als Gebietskommissare in den Reichskommissariaten Ukraine und Ostland). Die Ordensburg-Angehörigen waren in diesen Dienststellen maßgeblich an den NS-Verbrechen beteiligt – so auch an der planmäßigen Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

Die Ordensburg Vogelsang in der Nordeifel

Die im Jahre 1934 erbaute NS-Ordensburg Vogelsang in der Nordeifel (oberhalb des Urftsees) sollte die künftige Elite der „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei“ ausbilden: sportlich gestählte und ideologisch fest im Sinne des NS-Regimes verankerte Prätorianer, die für Führungsaufgaben aller Art geeignet waren.

Als Deutschland den Zweiten Weltkrieg verlor, verließen die Nazis die Burg. Sie wurde von US-Truppen am 04.02.1945 besetzt. Der lange Schatten den sie jedoch hinterließen, liegt bis heute noch über der Region. Als die Amerikaner den Briten die Ordensburg überließen, wurde diese im Jahre 1946 als Zentrum eines zunächst 63,45 Quadratkilometer großen Truppenübungsplatzes (wo die Ordensburg als unübersehbares Symbol für den Nationalsozialismus über die Eifelhöhen ragte) genutzt. Nach dem Sieg vertrieb die Britische Besatzung die Bewohner des Dorfes Wollseifen. Mehrfach gab es versuche, den Schießplatz Vogelsang bis zur belgischen Grenze auszudehnen. Damit wäre belgischen Annexionsplänen in den 40-er und 50-er Jahren Tür und Tor geöffnet worden.

Nach dem zunehmenden Widerstand – auch von Seiten der Politik – hat die Brüsseler Regierung im Jahre 2001 die Rückgabe Vogelsangs (im Besitz von Belgien auch Camp Vogelsang genannt) an die Deutsche zum Jahresende 2005 angekündigt. Anschließend sollte der Truppenübungsplatz auch zivil genutzt werden können.

Anfang 2004 wurde durch die Landesverordnung der 107 Quadratkilometer große Nationalpark Eifel geschaffen, dessen Herz seit 2006 Vogelsang ist.

Unser Besuch in Vogelsang

Am 03.06.2014 hat die Klasse 9b die ehemaligen Ordensburg Vogelsang besucht. Dies hat einen starken Eindruck bei uns hinterlassen. Hier einige Eindrücke, die demnächst noch mit Kommentaren versehen werden.